Bläserkorps / Brauchtum

1. Vorsitzender der Bläsergruppe

Stephan Busmann
Schwarzenbergstr. 200
48599 Gronau
02562 / 96449250
+49 160 1284885

info@wp-busmann.de

Das Bläserkorps

Text: HL/r.fr.

Das Jagdhorn-Bläserkorps des Hegerings Gronau ist eine seit über 40 Jahren bestehende Einrichtung der organisierten Jägerschaft von Gronau und Epe. Das Korps versteht sich in erster Linie nicht als ein ‚Musikverein’ oder eine ‚Blaskapelle’ im herkömmlichen Sinne, sondern ihm liegt im Repertoire vornehmlich jagdliche „Gebrauchsmusik“ am Herzen. Neben diesen sogenannten Jagdsignalen werden auch historische Jagdfanfaren und -märsche geblasen. Die gebräuchlichsten Jagdhörner sind heute das Fürst-Pleßhorn in B und das Parforcehorn. Letzteres hat in steigendem Maße neue Liebhaber gefunden, allerdings weni-ger im praktischen Jagdbetrieb, als bei feierlichen Anlässen oder festlichen Veran-staltungen. Für konzertante Musikstücke kommen auch Ventilhörner zum Einsatz. Die Fürst-Pleß-Jagdhörner werden auch heute noch bei jeder Treibjagd als das Verständigungsmedium schlechthin verwendet; ohne sie könnte eine Jagd nicht ordnungsgemäß ablaufen. So lautet denn auch ein alter Jägerspruch: „Ohne Jagdhorn kein richtiger Jäger.“ Auch heute sollte dieser Satz noch gelten. Es ist nicht nur die Poesie, die in den schönen Hornsignalen vorhanden ist, es sind auch praktische Erwägungen, die die Verwendung des Hornes auf der Jagd heute noch als notwendig erscheinen lassen

Zielsetzungen 

Das Jagdhornblasen ist ein wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums. Es ist altes Kulturgut, das auch im heutigen Jagdbetrieb gepflegt wird, und im übrigen ist es unverzichtbarer Bestandteil einer gut geleiteten Gesellschaftsjagd. Das Erkennen der wichtigsten Jagdleitsignale ist auch heute noch aus Gründen der Sicherheit und der Unfallverhütung Voraussetzung für die teilnehmenden Jäger. Auch wenn heutzutage (fast) jeder ein Handy mit sich führt, ist dieses kein Ersatz für den Gebrauch des Jagdhorns bei der Jagdausübung mit vielen Beteiligten.Entgegen dem Horn kann kein Handy gleichzeitig und für alle hörbar eine Weisung, wie beispielsweise das Signal “Hahn in Ruh” verkünden, worauf hin kein Schuss mehr abgegeben werden darf. Die Leitung einer Treibjagd ist ohne Hornsignale auch in unserer modernen Zeit nicht sicher durchführbar. Ausserdem ist es den Bläserinnen und Bläsern ein hohes Ziel, diese Tradition aufrecht zu erhalten. Heute wie auch in Zukunft gilt:: Ohne Signalblasen kann eine Jagd nicht nach Brauch und Sitte reibungslos und sicher durchgeführt werden.

Eine solche glatte Durchführung einer Jagd ist aber notwendig, wenn sie für alle zu einem echten Erlebnis werden soll. Es gibt nichts Schöneres, als wenn nach gut verlaufener Jagd die Strecke gelegt wird, und die Jagdhörner blasen als letzten Gruß die Totsignale und zum Schluß „Jagd vorbei” und „Halali”. Es ist ein beeindruckender Augenblick, wenn für einen zur Strecke gebrachten Rehbock das „Bock tot” in der Feldflur oder in den heimatlichen Wäldern erklingt!

Mit dem Blasen historisch überlieferter Jagdmusik wird ein bedeutender Teil anerkannten, deutschen Kulturgutes lebendig gehalten und gepflegt. Insbesondere wur-den etwa seit dem 17. Jahrhundert Kompositionen speziell für jagdliche Veranstal-tungen und für diese Hörner kreiert – oftmals im Auftrage von Königs- und Fürstenhäusern. Den Korpsmitgliedern unseres Hegerings ist es ein Anliegen, dieses kulturelle Erbe zu wahren und lebendig zu erhalten, damit sich auch unsere Mitmenschen daran erfreuen können. So stellt darüber hinaus das Jagdhornblasen einen wichtigen Bereich der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit dar.

Traditionell begleitet das Jagdhornbläserkorps musikalisch katholische Hubertusmessen in der Pfarrgemeinden in Gronau und Epe. Auch öffentliche Auftritte gehören zum Programm. Fester Bestandteil und unverzichtbar ist auch die musikalische Begleitung während der jährlich stattfindenden Hegeringversammlung. Für Hegering interne Feste und Veranstaltungen, Jubiläen und Feiern von runden Geburtstagen steht das Bläserkorps den Mitgliedern zur Verfügung. (Anmeldung dafür: 3 Wochen vorher).

Aktivitäten und Auftritte 

Das Bläserkorps trifft sich wöchentlich zu den Übungsabenden.

Diise finden immer montagabends um 20.00 Uhr statt. Vereinslokal ist das „Eper Wirtshaus“, Hindenburgring 34 in Epe.“

Hier werden das bläserische Können vertieft und das vorhandene Repertoire laufend erweitert. Jagdliche Musikstücke aus alter und neuer Zeit werden genau so geübt, wie die Jagdsignale, die zur Durchführung einer Jagd unverzichtbar sind. Über die Anwendung der deutschen Jagdsignale sind genaue Richtlinien gegeben. Bei Leistungswettbewerben und Jagdhornbläserwettstreiten bewerten Verbandsrichter die Auftritte und benoten sie nach den Richtlinien des Deutschen Jagdschutz-Verbandes (DJV). Selbstverständlich werden die Blasinstrumente auch bei der alljährlichen Radtour mitgeführt und nicht nur zur eigenen, sondern auch zur Freude Vorbeikommender bei jedem Halt geblasen. Die nicht alltäglich zu hörenden, romantisch anmutenden Jagdhornklänge faszinieren viele Menschen, ganz gleich, ob sie sich der Jagd verbunden fühlen oder nicht.  

Struktur – Mitglieder / Vorstand 

Das Bläserkorps ist eine Abteilung unseres Hegerings. Es finanziert sich selbst durch einen Jahresbeitrag der Bläserinnen und Bläser; darüber hinaus wird es vom Hegering bezuschußt. Den Vorstand bilden der 1. und 2. Vorsitzende, sowie der Schriftführer, der Kassierer und der Musikalische Leiter.

Pläne

Einige der Bläserinnen und Bläser beherrschen auch weitere Instrumente. So wird in Kombination mit den gebräuchlichen Jagd-, Parforce- und Ventilhörnern auch mit Trompete oder Posaune und mit anderen Begleitinstrumenten musiziert. Dies soll vornehmlich bei Feierlichkeiten anläßlich von Jubiläen und runden Geburtstagen von Mitgliedern stimmungsbetonend hinzukommen.

Nachwuchs

Neue Mitglieder sind immer willkommen. Es können jederzeit neue Bläserinnen und Bläser dem Korps beitreten, wenn sie eine Mitgliedschaft im Hegering beantragen. Der Besitz eines eigenen Jagdhorns ist zunächst nicht Bedingung.

Deutsch / Niederländische Kooperationen 

Das Jagdhornblasen im waidmännischen Sinne ist ein in dieser Art nur in Deutschland, außer noch in Österreich, historisch gewachsenes Kulturgut. Es hat in anderen Ländern, so auch in Holland, nicht den Stellenwert, der dieser Tradition bei uns in Deutschland beigemessen wird. Niederländische Jagdgäste jedoch, die an unseren münsterländischen Jagden teilnehmen, sind immer wieder fasziniert, wenn unsere Hörner erschallen – und immer häufiger bläst der ein oder andere die Signale auf dem eigenen Horn mit!

Es gibt auch seit der Gründung der Euregio eine deutsch-niederländische Kooperation zwischen der Jägerschaft Gronau/ -Epe, also dem Hegering und der „königlich niederländischen Jägervereinigung“ im jagdlichen Schießen: Einmal im Jahr findet das EUREGIO-Schiessen statt. Es wird im jährlichen Wechsell vom Hegering und den Holländern ausgerichtet.

 Robert Freimuth

(HL u. Vorst.-Mitgl.im Bläserkorps)